Achtsamkeit heißt, mit unserer Aufmerksamkeit und unserem Bewusstsein bei dem zu sein, was jetzt gerade ist – was wir sehen, was wir hören, was wir fühlen, was wir riechen, was wir schmecken, aber auch was wir denken und was wir empfinden und fühlen. Sie ist damit das Gegenteil vom »Autopilot-Modus«.
Eine noch tiefer gehende Qualität von Achtsamkeit erreichen wir jedoch, wenn wir zusätzlich zur Entwicklung von Bewusstheit eine offene, annehmende und nicht-bewertende Haltung einnehmen.
Wir sind es gewohnt, fortwährend zu beurteilen und zu bewerten: das ist gut, jenes ist schlecht, das mag ich, das mag ich nicht. In vielen Situationen des Alltags erscheint dies auch sinnvoll. Bei näherer Betrachtung können wir jedoch feststellen, dass diese Herangehensweise auch unseren Blick verstellt und neue Erfahrungen verhindert, denn unsere Urteile bestimmen schließlich auch unser Handeln.
Unsere vorgefertigten Meinungen vereinfachen mitunter unser Leben, aber sie sind nur eine bestimmte Sicht der Dinge und so schränken sie unser Leben zugleich auch ein. Zu einem echten Problem wird dies, wenn wir feststellen, dass unsere Verhaltensmuster – dazu gehört unser Denken, unser Fühlen und Handeln – eingefahren sind, unsere Wahrnehmung verzerren und uns so in unserem Alltag behindern. Achtsamkeit ist das Gegenteil.
Unsere gewöhnlichen Verhaltensmuster beinhalten normalerweise den Versuch, uns Angenehmes festzuhalten und Unangenehmes von uns fern zu halten oder wegzuschieben. In der Achtsamkeitspraxis bemühen wir uns dagegen, für alle Dinge gleichermaßen aufmerksam zu sein.
Wir üben, die Dinge als das zu sehen, was sie sind.
Und im Sinne der Achtsamkeit versuchen wir diese Wirkungen wahrzunehmen, zu beobachten und uns somit von ihnen zu distanzieren.
Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen von Achtsamkeitspraxis zeigen, dass regelmäßige Achtsamkeitsübungen nicht nur das subjektive Befinden verbessern, sondern auch zu Veränderungen im Gehirn und einer Verbesserung des Immunsystems führen können
So zeigen sich u. a. Effekte in Hirnregionen, wie beispielsweise dem Hippocampus und dem posterioren cingulaten Cortex, die beteiligt sind an Lern- und Gedächtnisprozessen, Emotionsregulation und Selbstregulation. Dementsprechend gibt es Hinweise darauf, dass Emotionsregulation, Problemlösefähigkeiten und komplexes Denken durch Achtsamkeitsmeditation positiv beeinflusst werden.
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